Den Pfingstsonntag nutzten die Kandidierenden der Grünen in Neulußheim, um sich gemeinsam mit dem Feuerwehrkommandanten Sascha Langlotz bei einem zweistündigen Rundgang einen Überblick über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr und den Bauarbeiten im Haus der Feuerwehr und der neuen Fahrzeughalle zu verschaffen.
Umbau des Gebäudes
Von außen wirkt der neue Anbau der Fahrzeughalle größtenteils fertig. Der Innenausbau der alten Fahrzeughalle befindet sich jedoch noch mitten in der Umbauphase. Erschrocken waren die Besuchenden von dem Ausbauzustand des Gebäudes, der innen noch fast wie ein Rohbau wirkt, obwohl seit fast zwei Jahren gearbeitet wird. Geplant sind neue Umkleiden für beide Geschlechter, Sanitäranlagen sowie Zonen für die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ (Trennung von kontaminierter und Privatkleidung).
Bei der Digitalisierung ist man, so der Kommandant, auf einem guten Weg.
Silvia Mansel, Listenplatz 3, ist mit dem Leben und Wirken der Freiwilligen Feuerwehr als Tochter des ehemaligen Kommandanten in Ketsch groß geworden. Sie zeigte sich sehr erstaunt über den Baufortschritt: „Die Feuerwehr handelt zum Wohle aller. Die Leistungsfähigkeit muss stets gegeben sein. Material und Feuerwehrhaus müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Dauer der Bauarbeiten am Haus ist meiner Ansicht nach deutlich zu lang.“ Hier müsse enger zusammengearbeitet werden, damit effizienter Fortschritte erzielt werden können, so Mansel.
Zusammenarbeit mit der Kommunalverwaltung
Lisa Janßen, Listenplatz 9, fasste zusammen: „Der Gemeinderat muss das Ehrenamt unterstützen. Bei der Feuerwehr handelt es sich um ein Organ der Gemeinde“. Jede Gemeinde hat auf ihre Kosten eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten, so das Feuerwehrgesetz Baden-Württemberg.
Die Grünen im neuen Gemeinderat wollen sich dafür einsetzen, dass der Kontakt intensiviert wird. Monika Schroth, Listenplatz 1, schlug vor, die Kommunikation zwischen der Verwaltung, dem Gemeinderat und der Feuerwehr durch regelmäßige Treffen und eine verfestigte Struktur zu verbessern. So wäre ihrer Meinung nach eine Person als „Feuerwehrbeauftragte“ pro Fraktion für eine verstetigte Rolle sinnvoll. Auch könnte man über einen Feuerwehrausschuss nachdenken oder einführen, dass die Feuerwehr halbjährlich im zuständigen Gemeinderats-Ausschuss berichtet.
Sascha Langlotz sprach ein Problem bei der Entschädigung der Feuerwehrleute an. Pro Einsatz bekommt jede Person 12 € Entschädigung (pro Einsatz!). Die Firmen werden von der Gemeinde für die entfallenen Arbeitszeiten auf Antrag entschädigt. Selbständige bekommen pro Stunde eine Vergütung von 50 € brutto, von denen nach Abzug aller Kosten (Steuer, Versicherungen etc.) ca. 30 € pro Stunde verbleiben. Dies deckt die durch die Abwesenheit entstehenden Kosten. Hier muss die Entschädigungssatzung nachgebessert werden, so die Kandidierenden.
Engagierte Jugendarbeit
Beeindruckt waren die Grünen von der Jugendarbeit der Feuerwehr. In den letzten Monaten stiegen die Teilnehmendenzahlen stark an, sodass es die Jugend sich seit einiger Zeit in zwei nach Alter getrennten Gruppen treffen kann und man so auf die unterschiedlichen Bedürfnisse gesondert eingehen kann. So stehen bei jüngeren kleineren Übungen und gemeinschaftliche Aktionen im Fokus. Bei den Älteren wird bereits die Vorbereitung auf den ab 17 Jahre möglichen Einsatz im Feuerwehrdienst vorbereitet.
Hierzu äußerte sich Carolin Bögle, Listenplatz 5, die die wachsende Kinder- und Jugendarbeit lobte: „Das Ehrenamt beginnt im Kleinen. Gerade Feuerwehrleute sind große Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Je attraktiver die Feuerwehr ist, desto mehr interessierte Kinder kommen.“
Alexander Mansel, Listenplatz 2, regte an, gerade in der Jugendarbeit mehr mit anderen Vereinen und Einrichtungen in Neulußheim zu kooperieren. So könne die Gestaltung des Jugendraumes durch eine gemeinsame Graffitiaktion mit dem Kinder- und Jugendtreff POINT vorgenommen werden. Dabei käme es natürlich auf die Wünsche der Kinder und Jugendlichen an. Auch andere Gemeinden hätten dies in der Vergangenheit schon so praktiziert. Eine Aktion in einem Jubiläumsjahr wie dem nächsten wäre eine großartige Gelegenheit.
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