Generationengerechte Entwicklung der Gemeinde – Zusammenleben von Jung und Alt
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Wie schnell man krank werden kann, das wissen gerade die Senioren nur all zu gut. Und so wiederfuhr es der angekündigten Stephanie Aeffner, die seit 2016 das Amt der Landesbehindertenbeauftragten innehat. Sie musste wegen Krankheit kurzfristig absagen.
Für das Bündnis 90/Die Grünen, die den Nachmittag für die Senioren verantwortlich zeichneten, wollte Frau Aeffner über das Thema die „Altersgerechte Gesellschaft“ vortragen.
Monika Schroth, Gemeinderätin und Sprecherin der Grünen im Neulußheimer Gemeinderat und der neu gewählte Dr. Markus Hartmann musste also eilig eine Alternative finden, um den Senioren den geplanten Nachmittag zu ermöglichen.
Kuchen, Windbeutel und Kaffeeduft begrüßten die Gäste bereits im Foyer. Das Team von Aktiv im Alter hatte bereits wieder alles toll vorbereitet! Die Veranstaltung fand also statt.
„Mensch ärgere dich nicht“, so Pfarrerin Katharina Garben in ihrer Begrüßung. Dieses lehrreiche Brettspiel, zeigt doch das richtige Leben auf. Nicht aufgeben, in Rückschlägen neue Chancen sehen und sicher sein, das Gott seine Hand über alles legt.
Apropos Alternative: Kurzerhand nahmen sich Monika Schroth und Dr. Markus Hartmann der Herausforderung an und zeigten mit Hilfe von Jannis Bauer an der Technik einen kurzen Beitrag mit Frau Prof. Christiane Thalgott, Stadtplanerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung. Der Beitrag zeigte Beispiele, wie im öffentlichen Raum mit gemeinschaftsfördernden Bauten Begegnungspunkte und Angebote geschaffen werden kann.
Wie können vorhandene Städte so umgebaut werden, dass Bedürfnisse wie Mobilität, Angebote der Daseinsvorsorge, barrierefreie Gehwege, das allgemeine Miteinander in Häusern und Quartieren verbessert werden? Ziel sei doch, im Alter so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu leben.
Frau Prof. Thalgott zeigt ein vorbildliches Projekt des Münchner Westens. Dort lässt es sich in Quartieren mit gemeinschaftsfördernden Bauten umringt von Grünflächen ohne Verkehr und kurzen Wegen für Jung und Alt gut leben.
Einen freundlichen öffentlichen Raum haben, fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten bieten, um weiterhin am Leben teilzunehmen, diese Rahmenbedingungen müssen Aufgaben der nächsten Jahre sein, so Dr. Markus Hartmann. Er berichtetet von der gut durchdachter Seniorenarbeit der Stadt Rödental bei Coburg. Bereits seit fast zwei Jahrzenten nimmt Rödental Stolperfallen, Übergänge und Bordsteine ins Visier und sorgt bspw. für mehr öffentlich nutzbare Toiletten, besseren Nahverkehr mit Niederflurbussen und mehr Hörbücher in der Bücherei. Zudem gibt es dort Personen, die wöchentliche Senioren besuchen und nach dem Rechten zu sehen, bei Bedarf helfen sie selbst oder holen die jeweils benötigte Hilfe. Von alleine geht es auch in Rödental nicht. Dort gibt es seit 2002 einen koordinierenden Seniorenbeauftragten mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Im Gespräch mit den Teilnehmern zeigte sich, dass viele sich mehr Grünflächen, mehr Einzelhandelsgeschäfte, Sitzbänke zum Ausruhen und generell mehr Plätze um sich mehr draußen und drinnen zu treffen. Es wurde von den vielen parkenden Autos berichtet, die allzu oft das Vorankommen mit dem Rollator fast unmöglich machen.
Die Senioren wünschen sich auch weiterhin ein Café. Dies wäre auch ein Wunsch von Pfarrerin Katharina Garben, damit bspw. nach Trauerfeiern eine Zusammenkunft gegeben ist. Auch der Wunsch nach einem Mehrgenerationenhaus zentral in der Alten Schule wurde laut.
In Neulußheim gibt es noch viel zu tun. Die anwesenden Vertreter des Gemeinderats werden die Anregungen gerne mit in den Gemeinderat nehmen.
Originaltext von Renate Hettwer mit Veränderungen von Markus Hartmann
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