Schulsozialarbeit muss verlässlich arbeiten können – Einführung einer 50 % Stelle an der Lußhardtschule.
Eines der ersten Themen, mit dem sich der neue Gemeinderat in seiner Sitzung am 18.07.2024 befasste, war die erneute Einführung der Schulsozialarbeit an der Lußhardtschule. Das frühere Gremium hatte in einer seiner letzten Sitzungen einen Stellenanteil von (nur) 25 % dafür beschlossen. Diese sollten an einen externen Träger gegeben werden.
Wir GRÜNEN hatten bereits zum Haushalt 2024 eine volle Stelle gefordert, um sie einerseits in 50 % für die Schulsozialarbeit und andererseits in 50 % Aufstockung für die offene Kinder- und Jugendarbeit im Kinder- und Jugendtreff POINT aufzuteilen. Hierbei hätte die Kinder- und Jugendsozialarbeit im Ort auf eine stabile Struktur und eine gefestigte Verbindung zwischen der Schule mit Kindern, Eltern, Lehrern und der Schulleitung und dem außerschulischen Bildungs- und Freizeitbereich erhalten. Ebenso wiesen wir bereits in unserem Antrag darauf hin, dass es für eine solche Stelle eine Förderung von Land und Kreis gebe. Es sei davon auszugehen, dass eine Förderung genehmigt werde. Entgegen diesem Antrag entschied sich der damalige Rat bei den Haushaltsberatungen dafür, zunächst eine halbe Stelle in den Haushalt einzustellen und diese später auszugestalten.
Im späteren Verlauf und nach einigen Diskussionen wurde hierfür nur noch eine 25%-Stelle vorgesehen. Es wurde argumentiert, Frau Harz, die Schulleiterin der Lußhardtschule, hätte dies in der kurzen Sitzung des Schul-, Kinder- und Jugendbeirats lediglich so gefordert. Die Ratsmehrheit von Freien Wählern und CDU wollten dem nachkommen. In der Sitzung, in der dies dann auch so beschlossen wurde, hatte Frau Harz jedoch noch eine Anmerkung gemacht, dass ein höherer Stellenanteil angebrachter wäre. Auch unsere Fraktion, wir legten dar, dass 10 Wochenstunden nicht ausreichen für die Schülerzahl und die Aufgaben, mit der sich die Schulsozialarbeit befassen müsse. Schulsozialarbeit ist als schwere Tätigkeit gemäß den Tarifbestimmungen im öffentlichen Dienst eingestuft; zu ihren Aufgaben zählt es, u.a. als Vermittlerin zwischen Schulen und Familien zu dienen und z. B. mögliche Fälle von Kindeswohlgefährdung abzuschätzen und ggf. das Jugendamt einzuschalten. Auch ist es Aufgabe der Schulsozialarbeit, mit den Klassenverbänden, den Familien und Lehrkräften zusammenzuarbeiten, um den Alltag in den Schulen zu erleichtern. Wir sahen es als Chance an, hier mit einer mindestens 50%-Stelle einen geeigneten und bedarfsgerechten Grundstock für einen Aufbau eines solchen Angebots zu legen.
Im Vorfeld der letzten Sitzung erreichte uns eine neue Information: Eine Förderung durch das Land und den Kreis würde nur unter der Bedingung bewilligt werden, wenn mindestens eine halbe Stelle geschaffen würde. Hier würden ca. 16.000 € an Kosten übernommen werden. Da man daran interessiert war, bereits zum neuen Schuljahr eine Kraft einzustellen, wurde der neue Gemeinderat durch die Stellenaufstockung auf eine erste Flexibilitätsprobe gestellt. Da die Förderkriterien schlüssig dargelegt waren, konnte man sich zu dieser Entscheidung nun doch durchringen und ohne weitere Diskussion einstimmig beschließen.
Träger der Stelle wird der Friedrichstift sein, ein aus unserer Sicht erfahrener und auch im Landkreis als verlässlich bekannter Träger. Wir finden, dass nun, mit ein paar Umwegen, eine gute Entscheidung für unseren Ort und die Kinder getroffen wurde. Es können alle Familien, Lehrer und die Schulleitung profitieren. Wir hoffen, dass der Träger bzw. die neue Kraft, sich beim Aufbau der Schulsozialarbeit an der Schule persönlich und fachlich gut einfügt und freuen uns, dass die Arbeit an der Lußhardt-Schule noch weiter gestützt und verbessert werden kann.
Ihre GRÜNE Fraktion im Gemeinderat
Monika Schroth und Alexander W. Mansel
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