Lokales Engagement für ökologisches Bauen
Am letzten Samstag sprach Bertold Maga, Geschäftsführer des gmp Planungsbüros, auf Einladung des Ortsverbands der GRÜNEN über das Thema „Ökologisches Bauen“ im Alten Bahnhof in Neulußheim. Seit 2001 engagiert sich Maga in der ökologischen Baubranche und nutzt seine umfangreichen Erfahrungen zur Realisierung seiner Projekte. Der Abend gewährte nicht nur Einblicke in innovative Baukonzepte, sondern schuf auch eine Gelegenheit zum Austausch mit den Kandidierenden der bevorstehenden Kommunalwahl.
Monika Schroth, Spitzenkandidatin der Grünen, begrüßte die Anwesenden und führte in das Thema ein. Beim ökologischen Bauen werden die Wechselwirkungen zwischen den dem Bau (bzw. der Sanierung) eines Gebäudes, den darin wohnenden Menschen und der bebauten Umwelt betrachtet; es wird eine Bauweise angestrebt, die möglichst schonen in den Kreislauf der Natur eingreift, erläuterte sie.
Einblick in nachhaltige Praktiken
Bertold Maga verdeutlichte, wie ökologisches Bauen die Beziehung zwischen Menschen, Wohnen und Umwelt neu gestaltet. Ziel ist es, die Eingriffe in natürliche Kreisläufe so gering wie möglich zu halten und die Lebensdauer der verwendeten Materialien zu verlängern. „Es ist heute unabdingbar, in einem Kostenvergleich den gesamten Lebenszyklus eines Baustoffes zu betrachten – von der Herstellung bis zur Entsorgung“, betonte Maga.
Monika Schroth, Ortsverbandssprecherin der GRÜNEN, und die weiteren Kandidierenden Alexander W. Mansel, Silvia Mansel, Alexander Michl, Carolin Bögle und Lisa Janßen nutzten die Gelegenheit, ihre Visionen für Neulußheim mit den Bürgerinnen und Bürgern zu teilen.
Nachhaltige, ökologische Baustoffe und ihre Wiederverwendbarkeit
Materialien wie Hanf, der während seines Wachstums CO2 bindet und eine effiziente Isolierung bietet, sowie Zeitungen, die zu kostengünstigen und energieeffizienten Zellulosedämmstoffen verarbeitet werden können, sind hierfür beispielhaft. Diese Materialien lassen sich am Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes oft recyceln oder anderweitig wiederverwenden, was die Umweltbelastung minimiert und wertvolle Ressourcen schont. Trotz verbreiteter Bedenken steht der Holzbau nicht im Widerspruch zu effektiven Brandschutzmaßnahmen. Dank moderner Bautechniken und der Verwendung der richtigen Baumart kann Holz sogar strengen Brandschutzvorschriften gerecht werden.
Alexander Mansel, Listenplatz 2, machte deutlich, dass Bauwerke immer mit Natur zu tun haben: „Wir müssen unsere Umwelt mit einbeziehen und ressourcenschonend agieren. Wenn etwas in der nahen Umgebung nicht zu finden ist, müssen wir mit Sinn und Verstand neue Wege finden, wie wir Wohnraum effektiv gestalten können bspw. durch Recycling von bereits vorhandenen Baustoffen aus Altem kann etwas Neues entstehen.“
Soziale Aspekte des ökologischen Bauens
Ein wesentlicher sozialer Aspekt des ökologischen Bauens ist die Schaffung von bezahlbarem und gesundem Wohnraum. Durch den Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und -methoden können langfristig die Betriebskosten für Bewohnerinnen und Bewohner gesenkt und gleichzeitig die Lebensqualität verbessert werden. Dies fördert den sozialen Zusammenhalt und trägt zur wirtschaftlichen Stabilität der Gemeinschaft bei.
Zukünftige Projekte und Anregungen
Für den Alten Bahnhof in Neulußheim empfahl Bertold Maga die Implementierung moderner Heiztechnologie, die auf erneuerbare Energien setzt. Dieser Vorschlag kann in Sanierungsarbeiten am Gebäude einfließen und markiert einen weiteren Schritt hin zu einem energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäude. Carolin Bögle, auf Platz 5 der Gemeinderatsliste ging neben der Idee zur baulichen Sanierung noch weiter: “ Der Alte Bahnhof, als beliebte Kulturstätte und Aushängeschild, muss neben einer neuen Heiztechnik allerdings auch in der Ausstattung modernisiert werden.“ Veranstaltungen ohne eine vernünftige Internetverbindung oder einer leicht zu handhabenden Tontechnik seien heute nicht mehr zeitgemäß.
Ausklang
Nach dem inhaltsreichen Vortrag hatten die Gäste die Möglichkeit, bei Sekt und Brezeln all ihre Fragen zu stellen. Veranstaltungen wie diese sind entscheidend, um das Bewusstsein für eine ökologischere Gemeinde zu stärken und lokale Projekte voranzutreiben. Alexander Michl, Kandidat auf Platz 4, fasste den Abend zusammen: „Heute haben wir gesehen, wie durch Information, Engagement und dem Einsatz der richtigen Baumaterialien alten Gebäuden neues Leben eingehaucht werden kann. Ein erster Schritt Leerstand im älteren Ortskern in neuen Wohnraum umzuwandeln.“
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