Die GRÜNE Fraktion lud ein und Stephanie Aeffner, die Behindertenbeauftragte des Landes Baden-Württemberg kam und begutachtet die Aufzüge am Bahnhof in Neulußheim. Auch eine Vertreterin der Presse war anwesend.
Kurz vor dem Wochenende kam die gute Nachricht, dass die Aufzüge am Bahnhof endlich in Betrieb genommen wurden. Doch Dienstagnachmittag gehen bereits beide Aufzüge nicht mehr. Die Fahrgäste mussten nun wieder schauen wie sie ihre Fahrräder, Kinderwägen, Rollatoren die Treppe hoch und runter bekommen.
Anlass für das Treffen
Grund für das Treffen am Dienstagnachmittag (15.09.2020) am Bahnhof war, dass die Behindertenbeauftragte des Landes sich angekündigt hatte. Sie und Monika Schroth kennen sich bereits seit Jahren. Stephanie Aeffner aus Eppelheim, ist auf den Rollstuhl angewiesen. Nun bietet sich endlich die Möglichkeit, dass Frau Aeffner Frau Schroth mit der Bahn in Neulußheim besuchen kann.
Aufzug funktionierte schon nicht mehr
Die Ernüchterung kam jedoch, als kurz vor dem Zeitpunkt des Treffens bereits Fahrgäste vor geschlossenen Aufzugtüren standen. Beide Aufzüge waren bereits wieder außer Betrieb.
Erst die Rampe…
Schon beim Aussteigen kommt es zum Problem. Die ausklappbare Rampe des Zuges passt von der Höhe nicht über den Bahnsteig in Richtung Karlsruhe. Ein Ausstieg oder besser Ausrollen ist nicht möglich. Glücklicherweise lässt der Grad von Frau Aeffners Behinderung zu, ein paar Schritte mit Unterstützung zu gehen. Gemeinderat Dr. Markus Hartmann zog ihr den Rollstuhl aus dem Zug auf den Bahnsteig. Das war erstmal geschafft.
…dann der Aufzug
Am Aufzug ist jedoch dann Schluss. Er ist immer noch außer Betrieb und blieb es auch. Frau Aeffner ist „gefangen“ auf dem Bahnsteig in Neulußheim. Laut App, auf der sich Frau Aeffner noch kurz zuvor vom ordnungsmäßigen Betrieb der Aufzüge vergewisserte, hätten zumindest dieser funktionieren müssen. Nach drei Jahren Bauzeit arbeitet also auch die Meldefunktion der Fahrstühle nicht zuverlässig.
Trotz Enttäuschung bleibt Frau Aeffner fair
Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen, mit Rollator und andere Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, machen ca. ein Drittel der Bevölkerung aus. Trotzdem werden sie gerne vergessen und eben auch häufig von der Bahn. Frau Aefner stellt jedoch auch klar, dass laut ihren Erfahrungen die Beschäftigten der Bahn zu 98 Prozent sehr hilfsbereit sind. Die Kommunikation und der Umgang mit Menschen mit Behinderung seien jedoch manchmal schwierig.
Der nächste Zug „befreit“
Da der Aufzug außer Betrieb blieb und die Treppe ein unüberwindbares Hindernis darstellt, blieb der Behindertenbeauftragte des Landes Baden-Württemberg nichts anderes übrig als sich mit dem nächsten Zug in umgekehrter Richtung aus dem Bahnsteig-Gefängnis zu befreien.
Bei solchen Erfahrungen wundert es kaum, dass selbst Menschen, die in ihrer Mobilität nicht eingeschränkt sind, schwer davon zu überzeugen sind auf das Auto zu verzichten und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

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